Michel Foucault

Michel Foucault, geboren am 15. 10. 1926 in Poitiers (Frankreich). Aus einer Arztfamilie stammend, studierte Foucault nach dem Abitur in Poitiers und dem Besuch der Vorbereitungsklassen auf die Elitenhochschulen (Classes préparatoires) am renommierten Lycée Henri IV in Paris zwischen 1946 und 1950 an der Pariser Elitehochschule Ecole Normale Supérieure Philosophie und an der Sorbonne Psychologie und Psychopathologie. Nach dem Examen (Licence) in beiden Fächern (1949 und 1952) und dem Erwerb der Lehrbefähigung an Gymnasien (1951) sowie einem Forschungsstipendium (1951/52) trat er 1952 eine Assistentenstelle am Institut für Psychologie der Universität Lille an. In diesem Rahmen absolvierte er 1954 ein Praktikum an der psychiatrischen Klinik Sainte-Anne in Paris und besuchte die von Roland Kuhn geleitete psychiatrische Klinik in Münsterlingen auf der Schweizer Seite des Bodensees. Danach Tätigkeit als Lektor für Französisch an der Universität Uppsala (Schweden, 1955–1958) und als Direktor der französischen Kulturinstitute in Warschau (1958/59) und Hamburg (1959/60), wo er auch als Lehrbeauftragter am Romanischen Seminar der Universität Hamburg französische Literaturwissenschaft unterrichtete. Nach dem Abschluss seiner Habilitationsschrift (Thèse dʼEtat) über „Die Geschichte des Wahnsinns im Zeitalter der Vernunft“ (1960) übernahm Foucault 1962 eine Professur für Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand, wo er seit 1960 bereits als Dozent tätig ...